De’Longhi Eletta Explore Cold Brew Test




Preisvergleich


































Unser Testergebnis
Unser Test-Fazit
Die De’Longhi ECAM450.86.T (Eletta Explore) punktet mit großer Getränkevielfalt und dem Alleinstellungsmerkmal kalter Spezialitäten. Per farbigem TFT gelingt die Bedienung unkompliziert; Profile und rund 45 Programme decken vom Espresso bis Flat White alles ab. Der Espresso überzeugt mit dichter Crema, das Mahlwerk arbeitet angenehm leise. Das automatische Milchsystem liefert cremigen Schaum, für kalte Milchgetränke liegt ein zweiter Behälter bei. Praktisch: To-go-Funktion, höhenverstellbarer Auslauf, 1,8-l-Tank und 300-g-Bohnenfach. Reinigung ist alltagstauglich, viele Teile spülmaschinenfest. Kritikpunkte: die träge App und wirklich kalte Drinks nur mit Eis. Insgesamt ein starker Vollautomat der oberen Mittelklasse, ideal für Haushalte, die heiße und kalte Kaffeemomente möchten.Vorteile
- Heiße & kalte Drinks Kalte Getränke besonders mit Eis richtig erfrischend
- Intuitive Bedienung TFT-Touch, klare Menüs, Profile für Favoriten
- Starker Espresso Feine Crema, leises Mahlwerk, volles Aroma
- Pflegeleicht Teile entnehmbar, spülmaschinenfest, Auto-Programme
Nachteile
- Schwache App Einrichtung heikel, träge und mit wenig Mehrwert
- Nur kalt mit Eis Ohne Eis nur lauwarm
Ausführlicher Testbericht
De’Longhi Eletta Explore im Test: Kaffeevollautomat mit Cold-Brew-Funktion
Kaffeevollautomaten gibt es mittlerweile in allen Preisklassen – von günstigen Einsteigergeräten bis hin zu Luxusmaschinen. Die De’Longhi Eletta Explore will genau dazwischen ansetzen: Für rund 800 bis 900 Euro verspricht sie nicht nur erstklassigen Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato, sondern auch kalte Kaffeespezialitäten wie Cold Brew oder Iced Latte. Doch wie gut funktioniert das in der Praxis? Wir haben die Eletta Explore ausführlich getestet.
Ersteindruck, Verarbeitung und Lieferumfang
Schon beim Auspacken zeigt sich, dass De’Longhi den Funktionsumfang ernst meint. Neben den üblichen Extras wie Wasserfilter und Teststreifen liegen gleich zwei Milchbehälter bei: einer mit schwarzem Deckel für heißen Milchschaum und ein zweiter mit weißem Deckel speziell für kalte Milchgetränke. Unser Testgerät, die Variante ECAM 450.86.T, kam zudem noch mit einem praktischen To-Go-Becher.
Optisch orientiert sich die Eletta Explore eher an klassischen Linien, die ein wenig an die Magnifica Evo erinnern. Das Gehäuse besteht überwiegend aus Kunststoff, die Verarbeitung wirkt aber solide. Mit knapp 11,5 Kilogramm bringt die Maschine ein gewisses Gewicht mit, ohne jedoch unhandlich zu wirken. Auch die Maße sind verhältnismäßig kompakt. Einzige Einschränkung: Mit einer Höhe von 38,5 Zentimetern kann es bei niedrigen Hängeschränken eng werden. Das Bohnenfach ist nämlich oben am Gerät angebracht und nur von dort zugänglich. Praktischer gelöst sind Wassertank, Tropfschale und Kaffeesatzbehälter, die sich bequem nach vorne herausziehen lassen.
Gefertigt wird die Eletta Explore in Italien. Auch wenn viel Plastik verbaut ist, klappert oder wackelt nichts – ein stabiler Eindruck, der Vertrauen weckt.
Bedienung und Getränkevielfalt
Das Herzstück der Bedienung ist ein farbiges Touchdisplay an der Front. Ergänzt wird es durch vier Kurzwahl-Tasten, die einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten Getränke erlauben. Die Menüführung ist selbsterklärend und erinnert an die De’Longhi Rivelia, die in einem früheren Test bereits überzeugen konnte.
Das Display reagiert zuverlässig, könnte aber etwas kontrastreicher sein. Insgesamt hinterlässt die Steuerung aber einen sehr guten Eindruck. Besonders praktisch ist, dass sich Nutzerprofile anlegen lassen, sodass verschiedene Personen ihre Favoriten speichern können.
Bei der Getränkeauswahl macht die Eletta ihrem Namen alle Ehre. Rund 50 verschiedene Getränke sind verfügbar: vom klassischen Espresso über Cappuccino und Latte Macchiato bis hin zu Flat White, Cortado oder sogar Heißwasser für Tee. Das Besondere sind jedoch die kalten Varianten. Hier setzt sich die Eletta Explore deutlich von günstigeren Modellen ab.
Die App: Gute Idee, schwache Umsetzung
Theoretisch lässt sich die Eletta Explore auch per Smartphone-App steuern. In der Praxis ist das jedoch eine wackelige Angelegenheit. Schon die Einrichtung gestaltete sich im Test schwierig, weil die Maschine nicht mit einem 5-GHz-WLAN-Netzwerk kompatibel war. Erst nach dem Umstellen auf 2,4 GHz klappte die Kopplung.
Danach zeigte sich, dass die App zwar interessante Ansätze bietet – etwa die Möglichkeit, Einstellungen direkt am Smartphone vorzunehmen –, die Umsetzung aber träge ist. Jede kleine Änderung muss aufwendig an die Maschine übertragen werden. Das dauert, kostet Geduld und nimmt den eigentlichen Vorteil der App. Wer ohnehin direkt am Touchscreen steht, ist meist schneller.
Espresso und Kaffee im Test
Entscheidend bei einem Vollautomaten bleibt der Geschmack. Beginnen wir mit dem Espresso: Mit der integrierten Bean-Adapt-Technologie führt die Eletta Explore Schritt für Schritt zu den optimalen Einstellungen für die jeweiligen Bohnen. Nach ein paar Bezügen hatten wir einen Espresso in der Tasse, der optisch mit dichter, feinporiger Crema und geschmacklich mit vollem Körper überzeugte.
Die bekannte De’Longhi-Brühgruppe, die auch in anderen Modellen wie der Rivelia verbaut ist, zeigt hier erneut ihre Stärken. Das Mahlwerk ist ein weiteres Highlight: Es arbeitet leise mit rund 69 Dezibel und kann relativ fein mahlen, was für die Qualität des Espressos entscheidend ist.
Auch beim Kaffee Crema liefert die Eletta ab. Die Crema ist dicht, die Temperatur liegt bei rund 78 °C, was viele Nutzer zu schätzen wissen. Selbst Kritiker von Filterkaffee dürften mit diesem Ergebnis zufrieden sein.
Besonders praktisch fanden wir den To-Go-Becher: Mit einer kleinen Klappe an der Tropfschale lässt sich der Auslauf so anpassen, dass auch große Becher darunter passen. Ein Americano für unterwegs ist in rund vier Minuten fertig – eine nette Alltagserleichterung.
Milchschaum und Milchgetränke
Für die Zubereitung von Cappuccino, Latte Macchiato und Co. wird der Milchbehälter mit schwarzem Deckel eingesetzt. Die Schaumbeschaffenheit lässt sich über einen Regler anpassen. Im Test war der Milchschaum feinporig und cremig, nicht ganz wie vom Barista, aber sehr ordentlich für einen Vollautomaten.
Interessant ist, dass die Eletta den Milchschaum bei etwa 65 °C ausgibt. Das ist spürbar kühler als bei vielen Konkurrenzmodellen, hat aber den Vorteil, dass die Milch ihre natürliche Süße besser behält. Beim Latte Macchiato überzeugten die klaren Schichten und der milde Geschmack – ein Getränk, das sowohl optisch als auch geschmacklich Freude bereitet.
Die Besonderheit: Cold Brew und kalte Kaffeespezialitäten
Das eigentliche Alleinstellungsmerkmal der Eletta Explore sind die kalten Getränke. Starten wir mit dem Cold Espresso: Statt heißer 75 Grad landet er mit rund 60 Grad in der Tasse – also kühler, aber nicht eiskalt. Der Cold Brew ist mit 48 Grad noch etwas kühler, braucht dafür aber über drei Minuten Zubereitungszeit.
Wirklich kalt werden die Getränke allerdings erst mit Eiswürfeln. Die Maschine verschweigt das auch nicht und gibt sogar Empfehlungen, wie viele Eiswürfel hinzugefügt werden sollten. Ärgerlich ist nur, dass die Eletta manchmal vor dem Bezug spült. Wer die Eiswürfel bereits im Glas hat, riskiert, dass das Spülwasser sie verwässert.
Bei Milchgetränken mit kaltem Milchschaum kommt der zweite, weiße Milchbehälter zum Einsatz. Der Schaum wirkt etwas dünnflüssiger als bei heißen Varianten, doch im Geschmack überzeugt das Ergebnis. Ein Cold Latte Macchiato hatte am Ende kühle 15 Grad und war gerade im Sommer ein echtes Highlight.
Reinigung und Wartung
Auch bei der Reinigung zeigt sich die Eletta Explore alltagstauglich. Tropfschale und Kaffeesatzbehälter lassen sich leicht entnehmen und unter fließendem Wasser reinigen. Die Milchbehälter sollten trotz automatischer Spülprogramme täglich auseinandergenommen und gespült werden – zum Glück sind alle Teile spülmaschinengeeignet.
Die Brühgruppe sitzt hinter dem Wassertank und lässt sich problemlos entnehmen. Einmal pro Woche sollte man sie ausspülen, um Kaffeefette und Rückstände zu entfernen. Zusätzlich gibt es ein automatisches Entkalkungsprogramm, das je nach Wasserhärte alle ein bis drei Monate notwendig wird.
Fazit: Lohnt sich die De’Longhi Eletta Explore?
Die De’Longhi Eletta Explore hat uns im Test überzeugt. Sie bietet eine hervorragende Espressoqualität, vielfältige Getränkeoptionen und vor allem die Möglichkeit, auch kalte Kaffeespezialitäten zuzubereiten. Die Bedienung am Touchscreen ist intuitiv, die Verarbeitung solide.
Kritik gibt es an der App, die in der Praxis kaum Mehrwert bringt, sowie an der Tatsache, dass die kalten Getränke nur mit Eiswürfeln wirklich erfrischend sind. Wer damit leben kann, erhält jedoch einen der spannendsten Kaffeevollautomaten unter 1.000 Euro.
Für Nutzer, die keine kalten Getränke brauchen, ist die günstigere De’Longhi Rivelia eine attraktive Alternative. Wer hingegen den vollen Funktionsumfang möchte, bekommt mit der Eletta Explore einen zuverlässigen Begleiter für den Alltag, der sowohl heiße als auch kalte Kaffeemomente ermöglicht.