VR-Brille Kaufberatung
VR Brillen auf einen Blick - Das musst du wissen!
VR-Brillen sind das Tor zur virtuelllen Realität. Sie ermöglichen dank eines nahezu perfekten 3D-Effekts und hochauflösender Displays direkt vor deinen Augen ein unnachahmliches Mittendringefühl und sind in aller Munde.
Worauf gilt es zu achten und welche VR-Brille ist für dich am besten geeignet? Für deine Produktsuche haben wir die hilfreichsten und wichtigsten Fakten zu VR-Brillen zusammengetragen:
- Viele Spiele, Apps und Plattformen: Der VR-Markt ist bezüglich Hard- und Software hart umkämpft. Für dich gibt es folgende Möglichkeiten die virtuelle Realität zu erleben:
- SteamVR unterstützt fast alle VR-Brillen für PCs und bietet eine große Auswahl an Apps und Spielen.
- Der Oculus Store von Facebook lockt mit aufwendig produzierten Exklusivtiteln, ist aber nur mit VR-Brillen von Oculus und einem verpflichtendem Facebook-Account nutzbar. Der Oculus Quest Store läuft nur auf den autarken VR-Brillen Quest und Quest 2.
- Der Viveport ist von HTC und überzeugt mit vielen lohnenswerten VR-Spielen im monatlichen Abo für 10 Euro.
- Playstation VR Spiele findest du im PSN-Store oder als Disc-Version im Handel. Voraussetzung ist eine Playstation 4, 4 Pro oder 5 und die PSVR-Brille.
- SteamVR unterstützt fast alle VR-Brillen für PCs und bietet eine große Auswahl an Apps und Spielen.
- Erfassung deiner Bewegungen in Echtzeit: Vollwertige VR Systeme erfassen (tracken) die Brillen und auch die Controller im Raum. Im Idealfall hast du ein paar Quadratmeter “Spielfläche” zur Verfügung. Brille und Controller werden entweder mit Kameras in der Brille oder von Sensoren im Raum getrackt. Erste Variante ist leicht einzurichten, aber nicht so genau wie externe Sensoren. Fast alle Headsets sind zudem kabelgebunden.
VR Brille Test - Diese Virtual Reality-Brillen konnten uns überzeugen
Wir haben uns zwei große Namen des VR-Markts vorgeknöpft und genauer unter die Lupe genommen. Mit dabei: Die Meta Quest 2 und die HP Reverb G2. Während erstere mit kabelloser Einfachheit punkten möchte, versucht es die andere mit einer erstklassigen Qualität der Linsen.
Meta Quest 2 Test - Mehr als nur der beste VR-Einstieg
Schluss mit aufwendigen Set-Ups und Kabel-Chaos: Die Meta Quest 2 von Oculus ist ein echter Gamechanger in puncto Virtual Reality. In unserem VR-Brillen Test überzeugte sie mit Licht, aber auch wenig Schatten.
- Günstiges autarkes VR-Gaming: Die Oculus Quest 2 arbeitet autark, ist also nicht auf externe Zuspieler wie PC oder Konsole angewiesen. 6 GB RAM, ein Snapdragon XR2 und die Auflösung von 1.832 × 1.920 Pixeln pro Linse ließen uns bei grafisch weniger aufwendigen Titeln keinen Unterschied zu den PC-Versionen erkennen. Aufwendigeren Spielen sieht man den Mobile-Chip der Quest 2 zwar an, während der Nutzung störte es uns aber kaum. Für unter 400 Euro bietet die Quest 2 unglaubliches.
- Kabellose Freiheit: Wie beim Vorgänger werden weder für Positionstracking (Insight-Tracking) noch für die Controller der Quest 2 Kabel benötigt. Die Raumerfassung erfolgt über vier Kameras im Gehäuse. In diversen Testräumen war das Tracking auch bei schlechteren Lichtverhältnissen robust und die Einrichtung der Schutzgrenzen einfacher als bei der Konkurrenz.
- Das Beste aus beiden Welten: Mit einem langen USB-C-Kabel oder via WLAN-Verbindung lassen sich auch hochwertige Spiele von Oculus aus dem Oculus Store für PC oder aus SteamVR spielen. Im Test klappte dies relativ reibungslos. Ein guter WLAN-Router und eine geringe Distanz von ein paar Metern sind allerdings die Voraussetzung. Das Kabel sollte lang, stabil und dem USB 3.1-Standard entsprechen. Entscheidend ist aber auch der passende Standard am Anschluss vom PC oder Mainboard.
- Schlechter Komfort und mäßiger Ton: Das mitgelieferte Kopfband ist unbequem und eine Kostenersparnis von Meta. Im Test mussten wir uns bequemere Kopfbänder zulegen.
Der Ton der internen Lautsprecher in den Bügeln erfüllt seinen Zweck, mehr aber auch nicht. Für ein überzeugendes Eintauchen in virtuelle Welten sind Kopfhörer ein Muss.
Die Vorteile der Meta Quest 2
Der entscheidendste Vorteil der Meta Quest 2 wurde im Test schnell deutlich: Ihre Flexibilität und die geringen Einstiegshürden.
Das fängt beim Preis an. Ein vollwertiges VR-System zum Preis eines Mittelklasse-Smartphones steht in keinem Verhältnis zu den über tausend Euro, die für eine PC-VR-Brille und den leistungsfähigen Gaming PC oder Gaming Laptop notwendig sind. Selbst VR-Brillen von Videospielkonsolen sind deutlich teurer.
Weiter geht es mit der problemlosen Einrichtung. Einen Facebook-Account und ein Smartphone mit Internetverbindung vorausgesetzt, ist diese nach nur 10 Minuten abgeschlossen, inklusive Minispielchen zur Erklärung der Steuerung. Anschließend findet man sich im übersichtlichen und individualisierbaren Home-Menü wieder.
Außerdem ließ sich Quest 2 im Test nach einem Raumwechsel in jedem Bereich blitzschnell einrichten. Ein kurzes Zeichnen durch die Luft mit den Controllern in der Brille und der Spielbereich samt Schutzgrenzen war startklar. Wiederkehrende Räume werden auf der Quest gespeichert und bei erneutem Betreten erkannt. Ein starker Kontrast zum Ablaufen der Grenzen mit der VR-Brille in der Hand, wie es bei der HP Reverb G2 bzw. Windows Mixed Reality nötig ist.
Kompromisslose Controller
Die Controller der VR-Brille liegen wunderbar in der Hand, werden zuverlässig von den vier Kameras der Quest 2 erkannt und haben mit nur einer AA-Batterie eine unglaublich lange Akkulaufzeit. Wir konnten im Dauereinsatz über mehrere Wochen lediglich 10 Prozent der Akkuladung der beiden Controller verbrauchen.
Erfreulicherweise unterstützt Meta mit dem App-Lab auch Anwendungen, die sich noch in der Beta-Phase der Entwicklung befinden oder einfache neuartige Spielkonzepte ausprobieren. Viele dieser Lab-Apps können kostenlos geladen werden. Die Installation erfolgt problemlos über den offiziellen Store.
Grundsätzlich sind die Spiele auf der Quest natürlich limitiert, da sie auf einem Smartphone-Chip in der Brille berechnet werden. Bei schlichter Grafik wie z.B. in Beat Saber, Journey of the Gods oder Resident Evil 4 VR merkt man jedoch kaum einen Unterschied zu den PC-Versionen. Doch auch hier ist die Quest extrem flexibel.
Befindet sich ein Gaming PC oder Gaming Laptop im Raum, lässt sich Metas Quest 2 auch via ausreichend langem USB-C-Kabel (Oculus Link) oder via WLAN (Oculus Air Link) als PC-VR-Brille nutzen. Nahezu alle Steam VR-Spiele lassen sich so spielen. Ein guter WLAN-Router mit 5 GHz-Netzwerk und eine geringe Distanz von ein paar Metern sind allerdings die Voraussetzung. Das Kabel sollte lang, stabil und dem USB 3.1-Standard entsprechen. Entscheidend ist aber auch der passende Standard am Anschluss vom PC oder Mainboard.
Weiterhin bietet Oculus einen eigenen PC-Store mit einigen PC-exklusiven Spielen wie Asgard’s Wrath, Lone Echo oder Stormland.
Im Test mit einem modernen Gaming-PC war die Übertragung aufgrund der Kompression manchmal etwas unsauber, Bildwiederholungsfrequenz, Auflösung, Tracking- und Bildqualität überzeugten jedoch auf ganzer Linie. Selbst anspruchsvolle Spiele wie Half Life: Alyx, Microsoft Flugsimulator 2024, Beat Saber, Bonelab oder The Lab waren flüssig und kabellos spielbar. Die Einrichtung erfolgte überraschend problemlos.
Auch das Nutzen des Schreibtisches in VR, den man vorher einzeichnet, ist sehr gelungen und ermöglicht theoretisch das Arbeiten in der virtuellen Realität, da sich der Desktop eines PC mithilfe eines kleinen Programms in die VR Brille streamen lässt. Auf MacBooks mit M1-Chip läuft das Programm aber leider noch nicht. Die Tastaturen von neueren MacBooks und ausgewählte Modelle von Logitech werden sogar nativ von den Kameras erfasst und als virtuelle Modele abgebildet. Das funktionierte im Test und in diversen Meetings sehr zuverlässig – auch mit M1-Geräten.
Der Akku der Quest 2 hielt dabei überraschend lange durch. Im voll besetzten Meetingraum waren es eine bis eineinhalb Stunden mit Fingertracking. Kleinere Spiele konnten locker drei Stunden gespielt werden. Bei grafisch aufwendigen Titeln oder dauerhaften Multiplayerrunden waren im Test knappe zwei Stunden drin. Am mitgelieferten USB-C-Netzteil brauchte die Quest 2 ca. zweieinhalb Stunden für hundert Prozent Akkuladung. Eine Schnellladefunktion hat die VR-Brille nicht.
Weitere Besonderheiten der Meta Quest 2
Ziemlich einzigartig ist die Erfassung der Hände in der Virtual Reality. Die Kameras der VR-Brille tracken die Hände im Raum und stellen deren virtuelles Abbild dar. Dabei werden die einzelnen Finger und diverse Gesten erkannt, die bei der Menüführung helfen. Im Test scheiterte die Erkennung hin und wieder in den einzelnen Apps, machte in dieser frühen Phase aber insgesamt einen guten Eindruck. In Meetings verstärken die kleinen Bewegungen der Hände gesprochene Sätze sehr deutlich.
Content-König – Aufwendige Spiele, preisgekrönte VR-Videos und frische Experimente
Ebenfalls flexibel gestaltet sich die Spielauswahl. Direkt im Home-Menü oder via Smartphone-App lassen sich alle möglichen Spiele, Filme und Anwendungen herunterladen und kaufen. Da als Basis eine stark angepasste Version von Android auf der Quest 2 läuft, sind die Menü-Struktur, Symbole und Einstellungsmöglichkeiten intuitiv und eingängig. Wir fanden uns nach kurzer Eingewöhnungszeit zurecht. Die Steuerung via Pointer der Controller bereitet bei der Suche nach neuen coolen VR-Erfahrungen Freude.
Die Nachteile der Meta Quest 2
Die Meta Quest ist das mit Abstand günstigste autarke VR-System auf dem Markt. Meta refinanziert sich die Kosten der Hardware aber mit Daten. Für das Einrichten der Brille ist seit August 2022 nur noch ein Meta-Konto nötig, welches zunächst keinerlei Verknüpfung zu anderen Meta-Diensten wie WhatsApp, Instagram oder Facebook hat. In Sachen Datenschutz erlaubt sich der Konzern trotzdem jegliche Nutzerdaten weiter zu verwerten und plattformübergreifendes Tracking zu nutzen, sofern man dies nicht direkt in den Einstellungen ändert.
Außerdem mag Metas Quest zwar erschwinglich sein, doch beim Kauf solltest du zwei Zubehörteile direkt dazu bestellen: Ein besseres Kopfband und kabelgebundene Kopfhörer.
Allen Tester:innen drückte die VR-Brille schon nach kurzer Zeit unangenehm auf die Nase, Stirn oder die Wangen. Das beiliegende Kopfband ist eine ganz klare Kostenersparnis und als absolute Notlösung anzusehen. Wir kauften uns während des Tests das offizielle Elite Strap und diverse Alternativen von Drittherstellern, welche alle den Tragekomfort merklich steigerten. Die Kosten für ein besseres Band sollte man am besten direkt mit einplanen.
Eine weitere Ersparnis ist die Audiolösung. Die eingebauten Lautsprecher in den Bügeln des Kopfbands klingen zwar überraschend gut und erlauben mit den zwei Mikrofonen einen sauberen Sprachchat, reichen aber nicht für immersive VR-Erlebnisse. Selbst bei einer kleinen Runde Beat Saber oder Resident Evil 4 VR vermissten wir die Tiefen und die Lautstärke von echten Kopfhörern.
Mit verbundenen Bluetooth-Kopfhörern fangen Spiele an zu ruckeln
Überraschend war auch, dass die Quest 2 das Verbinden von Bluetooth-Kopfhörern offiziell nicht unterstützt und die Bluetooth-Kopplung unter den experimentellen Funktionen versteckt. Nach dem Testen mit diversen Kopfhörern wurde uns dann klar warum: Die Verzögerung des Tons ist enorm und direkt spürbar. Zusätzlich litt die Performance mancher Spiele und ein deutliches Ruckeln war festzustellen. Schade, denn dadurch bleibt nur der 3,5 mm Klinkenanschluss an der Seite für Kopfhörer, wodurch immer ein Kabel am Headset baumelt bzw. befestigt werden muss.
Der letzte Negativpunkt in Bezug auf die Ersparnis sind Einstellbarkeit der Linsen. Das Display in Verbindung mit den Linsen bietet mit 1832 x 1920 Pixeln pro Auge eine angenehme Auflösung, kommt aber nicht an die Schärfe der HP G2 heran. Aufgrund des Preises der VR-Brille ist das aber zu verschmerzen.
Regelrecht ärgerlich ist hingegen, dass sich der Linsenabstand nicht stufenlos verstellen lässt. Dieser ist auf drei Stufen festgelegt (58 mm, 63 mm und 68 mm). Das erschwert das Finden des Punktes, wo das Display am klarsten ist. Ein Redakteur lag genau zwischen Stufe 2 und 3 und bekam das Bild z.B. nie perfekt scharf.
Unser Testfazit zur Meta Quest 2
Die Oculus Quest 2 ist schlichtweg konkurrenzlos und der optimale Einstieg in die VR-Welt. Die technische Ausführung erwies sich im Test als weitestgehend sauber, mit wenigen Fehlern oder Unannehmlichkeiten. Meta hat die Brille und ihre Software so konzipiert, dass es erfreulich wenige Hindernisse gibt. Das fängt bei der reibungslosen Einrichtung an, geht über die atemberaubende Auswahl an Spielen und Erfahrungen und endet mit experimentellen Funktionen wie dem Hand-Tracking, den VR-Konferenzen und frischen Apps im App Lab.
Da verwunderte es uns umso mehr, dass die Kosteneinsparungen beim Komfort der VR-Brille so massiv waren. Neue VR-Nutzer und VR-Veteranen werden sich über das schlechte Kopfband, die festen Stufen beim Linsenabstand und den etwas dünnen Sound gleichermaßen ärgern.
Am Ende unseres Tests sahen wir eine kostengünstige VR-Brille, die uns viel Freude bereitet hat. Stellenweise fühlten sich die Ausflüge in neue virtuellen Welten noch etwas unrund an, doch die Einfachheit und Flexibilität machen die Quest 2 zu einer echten Kaufempfehlung.
Noch nie war es so einfach, den Zauber von VR in derartiger Qualität zu erleben.
HP Reverb G2 Test – Ultra HD für beide Augen
Die G2 ist der Nachfolger der G1, HPs hauseigener VR-Brille, die vor allem mit einer unglaublichen hohen Auflösung punkten konnte. Während die erste Iteration noch einige Kinderkrankheiten hatte, soll die G2 mit allen aufräumen. Kann sie im Vergleich mit den Platzhirschen, der Valve Index und der Oculus Quest 2, mithalten oder geht der VR-Brille auf halber Strecke die Puste aus? Wir haben die Virtual Reality-Brille einem Test unterzogen.
Die HP Reverb G2 ist eine VR-Brille der Superlative. Zumindest bei den verbauten Displays. Diese können nämlich nativ in 4K auflösen. Damit sucht sie ihresgleichen. An anderer Stelle hat HP aber etwas gespart. Dennoch überzeugt uns die Brille im Test komplett. Schauen wir sie uns genauer an:
Die Vorteile der HP Reverb G2
- Displaywunder: Jedes Display löst mit 2160 x 2160 Pixeln auf. Gepaart mit den optimal abgestimmten Linsen bietet die Reverb G2 ein rekordverdächtig scharfes und vor allem klares Bild, welches aktuell seinesgleichen sucht. Besonders Blockbuster-Titel wie Half Life: Alyx profitieren hiervon ungemein.
Für ein perfekt scharfes Bild ist zwar Feinjustierung nötig, das musst du aber glücklicherweise nur einmal machen. Der Pupillenabstand kann einfach per stufenlosem Regler unterhalb der Brille eingestellt werden. - Guter Sound: Die Lautsprecher liegen nicht auf. Dadurch drücken sie nicht auf den Ohren, was den Tragekomfort enorm erhöht. Die Soundqualität ist beeindruckend gut. Auch schallen sie so gut wie gar nicht nach außen. Laute Außengeräusche sind allerdings in der virtuellen Welt hörbar.
- Zuverlässiges Tracking: Beim Tracking der Controller können wir nur auf hohem Niveau meckern. Zwar sind diese zugegebenermaßen nicht so gut wie die Controller etwa der Meta Quest 2 oder gar der Valve Index, sie machen dennoch ihren Job. Das Tracking hat nur in starken Grenzbereichen (ganz unten und ganz oben) kleine Aussetzer. Bei schlechten Lichtverhältnissen solltest du aber stets eine Lampe anmachen.
- Bewegungsfreiheit: Das Kabel der VR-Brille ist durch die Gummierung zwar etwas weniger beweglich, mit 6 Metern Länge aber ausreichend lang. Das ist auch ein deutlicher Fortschritt verglichen zum Vorgänger, der HP Reverb G1. Achte aber darauf, das Kabel nicht zu oft an- und abzumontieren, da du sonst Beschädigungen am Anschluss riskierst.
Wissenswertes zu den Linsen der HP Reverb G2
Linsen der Oberklasse: Die Auflösung ist die Paradedisziplin der VR-Brille. Mit einer Auflösung von 4320×2160 Pixeln (2160×2160 Pixeln bietet jede Linse pro Auge) wird dir hier echtes 4K mit 90 Hz Bildwiederholungsfrequenz und einer Pixeldichte von etwa 1000 ppi geboten. Mit derart vielen Bildpunkten gibt es absolut keinen Fliegengittereffekt.
Im Test stellte sich heraus: Das ist nicht nur leeres Marketinggewäsch. Spiele sehen in der VR-Brille schlichtweg grandios aus. Besonders Blockbuster-Titel wie Half-Life: Alyx profitieren hiervon.
Das Sichtfeld der Brille liegt bei etwa 114°. Das ist kein Spitzenwert, aber mehr als ausreichend. Das Sichtfeld ist zudem individuell leicht unterschiedlich und hängt auch von der Einstellung der VR-Brille ab. Der Linsenabstand lässt sich angenehm via Regler unterseitig an der VR-Brille anpassen.
Weitere positive Testeindrücke zur HP Reverb G2
In einem Satz: Der Tragekomfort der VR-Brille ist hervorragend. Das wird durch verschiedene Faktoren gesichert. Die Polster sind aus Stoff und nicht aus Leder, wodurch man nicht so schnell anfängt zu schwitzen. Die Kopfhörer liegen nicht direkt auf den Ohren auf, was längeres Tragen problemlos möglich macht. Übrigens: Auch für Brillenträger (selbst bei sehr großen Gestellen) ist im Vergleich zu vielen anderen Headsets genügend Platz. Da hat im Test wirklich nichts gedrückt!
Das Tracking (bei Tageslicht) sowohl der VR-Brille selbst als auch der Controller funktioniert gut, allerdings sollte es in deinem Zimmer dafür nicht zu dunkel sein. Wenn das Tageslicht nicht mehr ausreicht, genügen aber auch ein paar Lampen.
Wie auch der Vorgänger ist die G2 kabelgebunden. Bei der G1 war das Kabel mit ungefähr 4 Meter etwas kurz. Das Kabel der G2 ist mit 6 Metern 50 % länger. Deine Freiheit, dich im Raum zu bewegen, ist also gesichert, auch wenn das Kabel der VR-Brille etwas aufgrund der soliden Gummierung etwas steif ist.
Das Kabel der VR-Brille solltest du nicht zu oft an- und abmontieren. Sei besonders vorsichtig mit dem Ende, das in die VR-Brille kommt, da sonst das Risiko rapide ansteigt, den sensiblen Anschluss zu beschädigen. Du kannst zwar offizielle Ersatzkabel von HP nachbestellen, diese fangen aber schon bei 80 Euro an und sind derzeit nur selten verfügbar.
Weitere Besonderheiten der HP Reverb G2
Die Bluetooth-Controller der VR-Brille erfüllen ihren Job und das machen sie gut. Sie haben eine angenehme Haptik und sind nicht zu leicht, wodurch sie sich während der Benutzung wertig anfühlen. Verglichen mit den Top-Modellen auf dem Markt, offenbaren sich einige kleinere Schwächen, wie ein etwas unsicherer Halt, da bei der G2 nur eine Schlaufe angebracht ist. Am Tracking im Spiel gibt es aber nicht viel auszusetzen.
Wenn du dir Sorgen um den Stromverbrauch der VR-Brille machst, kannst du jetzt guten Gewissens damit aufhören. Im Test lag der Verbrauch im Ruhezustand (Strom angeschlossen, aber nicht in Benutzung) die G2 bei mageren 5,8 Watt. In Benutzung steigt der Verbrauch, allerdings lediglich auf etwa 7,8 Watt. Verwendest du das Headset eine Stunde pro Tag für ein ganzes Jahr, kostet dich das gerade mal rund 1 Euro.
Die Kopfhörer der G2 liefern einen herausragenden Sound und entsprechen den Modellen der Valve Index. Anders als bei anderen VR-Brillen liegen sie übrigens nicht direkt auf den Ohren auf. Zwischen Ohr und Kopfhörer ist immer etwas Platz. Das hat Vor- und Nachteile. Du kannst die Brille länger tragen, da kein Druck auf deine Ohren ausgewirkt wird. Allerdings kannst du stets noch Umgebungsgeräusche hören, was die Immersion mitunter durchbrechen kann (zum Beispiel, wenn ein Auto an deinem Fenster vorbeifährt). Geschmackssache, uns gefiel der höhere Tragekomfort im Test aber sehr.
Das hat uns an der HP Reverb G2 gestört
Die Hardwareanforderungen sind bei einer VR-Brille mit so vielen Bildpunkten recht hoch. HP empfiehlt mindestens eine Nvidia GTX 1080. Im Test nutzen wir eine GTX 1080, RTX 2080, RTX 3070 und eine AMD Radeon RX 6800 XT. Das sind alles Highend-Grafikkarten, weshalb wir bei selbst anspruchsvollsten Titeln kaum Probleme hatten. Bei schwächeren PCs wird der Trip in die virtuelle Realität aber schnell von einbrechender Leistung geplagt. Die Nvidia GTX 1080 geriet vergleichsweise shcnell an ihre Grenzen. Auch der Prozessor ist nicht zu unterschätzen. Ein fähiger Chip kann viel besser mit der Last der höhen Auflösung und den 90 Bildern pro Sekunde zurechtkommen.
Tipp: Grafikleistung einsparen
Für schwächere Systeme lässt sich in den Einstellungen in Windows die Auflösung von 4K auf 1440p senken.
Weitere Störfaktoren der HP Reverb G2
Die Einrichtung der VR-Brille ist zwar nicht schwer, aber dennoch etwas tricky. Beim ersten Einrichten während des Tests hatten uns die Raumgrenzen und vor allem die Kamera im Spiel Probleme bereitet. Die Kamera war zu hoch, die Raumgrenzen mussten zweimal abgemessen werden. Entsprechend mussten wir nachjustieren. Das hatten wir uns einfacher erhofft.
So gut die Controller der VR-Brille auch funktionieren, so sehr ziehen sie an den Batterien. Je nachdem wie stark das Rumble-Feature beansprucht wird, geht ihnen schon nach 8 bis 10 Stunden die Puste aus. Wiederaufladbare Akkus sind nicht im Lieferumfang enthalten. Wenn du selbst keine hast oder nicht in ein paar investieren möchtest, solltest du immer Ersatzbatterien parat haben. Für jeden Controller werden zwei AA-Batterien benötigt, also vier insgesamt.
Der Tragekomfort der VR-Brille ist gut und durch die Stoffpolster schwitzt man nicht so schnell. Vollständig dagegen gefeit wirst du mit der G2 trotzdem nicht sein. Solange die Brille mit dem Strom verbunden ist, produziert sie Wärme und das nicht zu knapp. Wenn du regelmäßige stundenlange VR-Sitzungen planst, kann es schnell zur wortwörtlichen schweißtreibenden Angelegenheit werden. Besonders der Bereich um das HP-Logo auf der Brille kann sehr heiß werden.
Die Feinjustierung der VR-Brille ist alleine etwas nervig. Anstelle eines Rädchens bist du auf diverse Klettbänder angewiesen. Einmal eingestellt, hält alles bombensicher. Der Weg dahin ist holprig und mit viel Auf- und Absetzen verbunden. Solange die Brille durch Kopfbewegungen noch verrutscht, gilt es, sie weiter einzustellen. Der Linsenabstand lässt sich über einen Regler am unteren Rand der Brille einstellen.
Tipp: Achte bei den Batterien oder Akkus auf 1,5 Volt
HP empfiehlt übrigens sogar die etwas unüblichen 1,5 Volt bei Akkus bzw. Batterien, da diese genug Strom haben. Nur so wird dir nicht ständig angezeigt, dass die Controller nicht mehr ganz voll sind. 1,2 Volt funktionieren aber auch, werden dann früher vom System als leer angezeigt, obwohl sie noch den Controller über ein paar Stunden mit Strom versorgen können.
Unser Testfazit zur HP Reverb G2
Auch wenn die G2 in einigen Kategorien wie bei den Controllern schwächer abschneidet als die Platzhirsche des VR-Markts, haben wir sie ins Herz geschlossen. Die Auflösung der VR-Brille zauberte uns im Test wiederholt ein Lächeln ins Gesicht. Durch die hervorragenden Linsen mit einem guten Sichtfeld verfügt sie über das derzeit wohl beste VR-Display auf dem Markt. Durch den hohen Tragekomfort können wir diese auch entsprechend lange genießen, auch als Brillenträger. Sie ist ein würdiger Konkurrent für die Valve Index und kostet dabei immerhin etwa 400 Euro weniger. Wirklich günstig ist sie mit rund 600 Euro aber auch nicht.
Wenn dein Computer die hohen Mindestanforderungen erfüllt, ist die HP G2 eine hervorragende VR-Brille, die vor allem mit unglaublich klaren und scharfen Display punkten kann. Bei den Controllern und dem Tracking gibt es kleine Abstriche, aber beides erfüllt seinen Zweck. Sie hindern dich nicht daran, in atemberaubend schöne virtuelle Welten einzutauchen. Am Ende ist es ebendieses immersive Gefühl, was den Zauber von VR ausmacht und der G2 ist es möglich, dieses magische Gefühl überzeugend zu vermitteln.
Welche VR-Brille ist die beste? - Das sind unsere Empfehlungen
Die Frage nach der besten VR-Brille ist fast schon zu einer Plattformfrage geworden. Nur mit der richtigen Soft- und Hardware kannst du richtig in die virtuelle Realität eintauchen. Die in der Tabelle aufgeführten VR-Typen haben alle ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Mal ist eine Spielekonsole oder ein leistungsstarker Gaming-PC notwendig, mal nur die VR-Brille selbst.
In jedem Fall ist auch für dich die richtige VR-Brille dabei. Folgende Virtual-Reality-Headsets haben sich als empfehlenswert herausgestellt.
Playstation VR2 - Sonys großer Schritt
Die Sony PSVR2 ist eine Ergänzung zu den mehr als millionenfach verkauften Playstation 5-Konsolen.
Sonys Konsole hat Rechenleistung High-End-Rechners und bekommt mit der PSVR2 eine würdige VR-Brille zur Seite gestellt, kostet aber ungefähr so viel wie die Konsole selbst, was Neueinsteiger erstmal abschreckt.
Trotzdem bietet die PSVR2 einige Besonderheiten, welche sie für VR-Neugierige interessant macht:
- Bewegungssteuerung: Echtes VR-Feeling mit dedizierten Motion-Controllern, die mit Echtzeit-Bewegungserkennung und den adaptiven Triggern des originalen Dualhsock 5-Controllers daherkommen.
- Geringe Einstiegshürde: Tragekomfort, Preis (für die gebotene Qualität) und das Spieleangebot des Headsets überzeugen. Keine Brille ist so bequem und langfristig komfortabel zu tragen wie die Playstation VR - auch für Brillenträger.
- Top VR Spiele: Sony fördert aktiv die Entwicklung von exklusiven VR Spielen, weshalb du dir um zukünftige Highlights kaum Sorgen machen musst. Blockbuster-Spiele bekommen extra VR-Modi, die von Sony entwickelt oder bezahlt werden (z.B. Gran Tourismo, Resident Evil 4 Remake). Zudem produziert Sony eigene VR-Spiele mit großem Budget und verschiedene VR-Klassiker bekommen passende Portierungen auf das System.
Tipp: Virtuelles Kino für Zuhause
Zusätzlich kannst du mit der PSVR2 Filme und Spiele in einem virtuellen Kino genießen. Dieser Kino-Modus setzt dich in einen virtuellen 3D-Kinoraum und zeigt dir deinen Lieblingsfilm so auf einer riesigen, simulierten 2D-Leinwand. Alle PS5-Spiele lassen sich so spielen. Zudem sind alle Video-Apps wie Disney+, Netflix, YouTube oder Amazon Prime kompatibel.
Nachteile der PSVR2
Neben dem teuren Preis von über 1000 Euro für das Gesamtpaket stören Kleinigkeiten den extrem positiven Gesamteindruck. So ist die Audiolösung eher dürftig. Die beiliegenden In-Ear-Ohrstöpsel sind OK, fallen aber beim Spielen gerne mal raus. Durch die Bügel an der Seite ist es schwer, andere Kopfhörer aufzuziehen.
Beim Bild gibt es wenig zu meckern. Technisch bedingt ist aber ein leichter Schleier auf den eigentlich sehr scharfen OLED-Displays zu erkennen. Dieser sogenannte Mura-Effekt tritt bei vielen Dispalys auf. Die Kombination aus OLED und VR ist aber besonders anfällig.
Darum empfehlen wir Sonys PSVR2
Für PS5-Besitzer und VR-Fans gibt es eigentlich kaum Alternativen. Eine günstige Meta Quest 2 oder 3 ist natürlich eine Möglichkeit, kommt aber nicht an die Qualität von Sonys PSVR2 heran. Schon die Spiele sind um einiges schönes, bombastischer und besser.
Sony hat mit der PSVR2 einen würdigen Nachfolger zur PSVR auf den Markt gebracht, welche die Stärken der PS5 nutzt und dir damit ein unglaublich gutes VR-Erlebnis beschert. Dank der guten Hardware und dem stetig wachsenden Spieleangebot ist sie ein sicherer Kauf und jede VR-Minute wert.
Echte Pappe, virtuelle Welten - Nintendo Labo VR
Nintendo hat das Prinzip von Google Cardboard mit seinem Toy-Con VR-Bastelset für die Nintendo Switch, bei dem du aus Pappe, Gummis und Schnüren kleine Spielzeuge herstellst, auf die Spitze getrieben. Diese nutzen dann die verschiedenen Sensoren der Joycon-Controller und Tabletkonsole, um kreative Minispiele zu verwirklichen und lassen dich überraschend einfach in die virtuelle Realität eintauchen.
Mit dem vierten Toy-Con-Set kannst du dir tatsächlich deine eigene VR-Brille zusammenstecken. Mit weiterem gebastelten Zubehör bzw. Aufsätzen für die VR-Brille wirst du z.B. zum Vogel, Frosch oder Elefant. Weitere kleine Minispiele zeigen dir weitere Möglichkeiten des Systems. Zudem kannst du auch hier wieder deine eigenen Spielchen auf der Konsole programmieren.
Mit VR-Updates für bekannte Switch-Titel wie Super Smash Bros. Ultimate, Mario Odyssey und The Legend of Zelda: Breath of the Wild erweiterte Nintendo zudem den Funktionsumfang. Während du in Marios Abenteuer nur kleine Minispiele durch die Brille spielst, erlaubt dir, ein kleiner Menüpunkt in Zelda das ganze Spiel in VR zu spielen. Bei Smash Bros. begrenzt sich die Interaktion auf eine Art Kinomodus. Da die Labo VR-Brille jedoch kein Kopfband hat, musst du die Konsole samt Brille bei jedem Ausflug in die virtuelle Realität hochhalten.
Labo VR hat viele clevere Ideen in der Zusammensetzung der Pappspielzeuge, welche du auch direkt beim Aufbauen zu Gesicht bekommst. Dadurch ergibt sich ein toller Lerneffekt und viel Spaß beim Folgen der sehr detaillierten Bauanleitung - ideal für Kinder und junggebliebene Erwachsene
Nachteilig ist aber vor allem die Technik. Die Switch hat nur ein einfaches HD-Display. Die virtuelle Realität wird durch das Teilen des Bildes für die zwei Linsen noch mal unschärfer und ein Fliegengittereffekt (Pixelmuster des Displays) ist deutlich erkennbar. Die Bildqualität ist mitunter so schlecht, dass du in manchen Spielen nur nahe Objekte erkennen kannst. Auch gibt es kein Erfassen der Position im Raum. Dennoch eignet sich Labo VR als ein guter Einblickeinblick in die VR-Welt. Dafür sorgt das Einfallsreichtum und die hohe Qualität von Spiel und Bastelspaß.
{{Product Label=Kindgerechtes VR}}
VR-Brillen Kaufberater - Revolution oder Spielerei?
Brauche ich für meine neue VR-Brille extra einen PC oder eine Konsole? Wo bekomme ich die Spiele her und was kann ich überhaupt erwarten?
Fragen über Fragen, die wir in unserer Tabelle beantworten.
VR-Brillen im Überblick - Diese drei Methoden für Virtual Reality gibt es
VR-Brillen-Typ |
Das brauchst du |
Diese VR-Brillen musst du kennen |
Das kannst du erwarten |
Ungefähre Kosten |
Mobile VR |
Nur die VR-Brille |
|
Ein hochwertiges und freies VR-Gefühl, welches je nach Modell sogar mit VR-Erfahrungen der PC- und Konsolen-Headsets mithalten kann. |
VR-Brille: 250 - 500 Euro |
VR-Brillen für Konsolen |
Die dazugehörige Konsole |
|
Einen technisch etwas eingeschränkten, aber nicht minder faszinierenden Spielspaß in virtuellen Welten. Den Spielen merkt man vereinzelt ihre professionelle Entwicklung und das Budget eines großen Spieleherstellers an. |
Konsole: 200- 600 Euro VR-Brille: 80 - 200 Euro |
VR-Brillen für PCs |
Gaming PC, Gaming Laptop bzw. Computer mit guter Grafikkarte und viel Rechenleistung |
|
Das beste VR-Erlebnis mit der neusten Technik. Abhängig von deinem Computer und deinem Budget bist du anderen VR-System technisch teilweise deutlich überlegen. Außerdem bekommst du eine riesige und abwechslungsreiche Auswahl an Spielen von großen und kleinen Entwicklern. |
PC: 500 - 1500 Euro VR-Brille: 250 - 1000 Euro |
Diese VR-Brillen und Hersteller musst du kennen
Im noch jungen VR-Markt haben sich seit 2016 drei große Plattformen bzw. Hersteller etabliert, welche dir den Einstieg in die virtuelle Welt ermöglichen:
Oculus (Facebook bzw. Meta) - Der VR-Pionier
Der populärste VR-Brillen-Hersteller startete den Hype um Virtual Reality mit einer Kickstarterkampange der Oculus Rift. An Unterstützer ausgelieferte Entwicklermodelle verhalfen dem Thema zusätzlich zu Popularität.
Inzwischen hat Oculus bzw. Facebook neben der Rift mit drei weiteren Headsets nachgelegt (Rift S, Quest und Quest 2), aber mit der Quest 2 sein Portfolio reduziert. Zum aktuellen Zeitpunkt wird nur eben noch die autarke Quest 2 produziert, welche sich aber mit einem Link-Kabel auch am PC verwenden lässt. Alle anderen Oculus-Headsets werden nicht mehr hergestellt, können aber weiterhin benutzt werden.
Zudem ist seit Oktober 2020 ein Facebook-Account zum Benutzen der VR-Brillen zwingend notwendig. Facebook kaufte Oculus 2015 und investiert seitdem in die Entwicklung von Spielen und weiteren Technologien. Vor allem die exklusiven und qualitativ hochwertigen Titel im Oculus-Store sind erwähnenswert.
Valve bzw. SteamVR-Headsets - Steam als zentraler Anlaufpunkt
Das von Valve entwickelte Lighthouse-Tracking-System bietet dir das genaueste Erfassen von Brille und Controller - etwas Platz und Aufbauzeit vorausgesetzt. Kleine Würfel schießen Lichtstrahlen durch den Raum, womit die Brille und Controller punktgenau erkannt werden.
Die Spielfläche von Room-Scale-VR (raumfüllend) hat sich mittlerweile als Standard entwickelt. Vorbei sind die Zeiten, wo eine VR-Brille ausschließlich sitzend vor dem PC benutzt werden kann.
Das Lighthouse-Tracking-System ist offen und wird auch von HTC (HTC Vive und HTC Vive Pro) oder von Pimax (Pimax 5K, Pimax 8K) genutzt, deren Headsets z.B. ein größeres Sichtfeld bieten.
Valves eigene SteamVR-Brille ist die Valve Index, die mit neuartigen Controllern punktet, welche die kompletten Finger erfassen und in Spielen wie Half Life: Alyx einen echten Mehrwert bieten.
Zentrale Anlaufstelle für Spiele, Apps und weitere Erfahrungen in VR ist die PC-Spieleplattform Steam. Hier findest du große Spiele von Publishern wie EA, Ubisoft, Activision oder Valve selbst (Half Life: Alyx, The Lab), vor allem aber auch viele kleine innovative VR-Spiele von unabhängigen Entwicklern.
Windows Mixed Reality - Günstig, aber auf Steam angewiesen
Auch Microsoft möchte bei Virtual Reality nichts verpassen. Aus diesem Grund etablierte das Redmonder Unternehmen einen eigene VR-Standard namens Windows Mixed Reality und implementierte die nötigen Treiber direkt in das Windows 10 bzw. Windows 11 Betriebssystem.
Zudem wurden das Inside-Out-Tracking-System ohne externe Sensoren und die damit verbundenen Controller entwickelt und Vertragspartnern zur Verfügung gestellt. Diese sind bei allen WMR-Brillen immer gleich. Hardware-Hersteller wie Acer, HP, Dell, Lenovo oder Medion verkaufen seit 2017 ihre WMR-VR-Brillen.
Microsoft möchte natürlich, dass du die VR-Apps aus dem Microsoft Store beziehst. Die Auswahl ist allerdings überschaubar. Zum Glück funktionieren alle WMR-Headsets nativ mit SteamVR.
Playstation VR - Starke Exklusivtitel und bequeme Brille
Die Sony PSVR erschien Anfang Dezember 2016. Der große Vorteil: Sie ist ein Zubehör zu den mehr als millionenfach verkauften Playstation 4 Konsolen. Die etwas schlechter Grafikqualität wird aber durch starke Optimierung weitgehend kaschiert. Der von der PS3 und als Reaktion auf den Erfolg der Wii bekannte PlayStation Move Controller mit der PlayStation 4 Kamera ermöglichen das Tracking-System.
Auch das normale PlayStation 4 Gamepad, der Dualshock 4 Controller, wird aufgrund der LED erkannt und getrackt. Viele Spiele setzen nicht die Move-Controller voraus. Zudem ermöglicht eine kleine Box ein aufbereitetes Bild des Headsets oder einen anderen Blickwinkel des Spielgeschehens auf dem Fernseher. Lokale Multiplayer-Spiele wie Playroom VR machen davon Gebrauch.
Mittlerweile gibt es auch eine Nachfolger, der in jeglicher Hinsicht besser ist. Die Playstation VR2 funktioniert ausschließlich mit der PS5. Vorbei ist das komplizierte Anschließen. Jetzt brauchst du nur noch ein Kabel an die Konsole zu stecken.
Dank moderner Motion-Controller, zwei 4K OLED-Displays, Eye-Tracking und der Power der PS5 ist die Grafikqualität und VR-Erfahrung der PSVR2 auf dem Niveau eines teueren Gaming PCs mit Premium-VR-Brille.
Hintergrundwissen: Die Technik hinter Virtual-Reality-Brillen
Wie funktionieren VR-Brillen?
Der Grundgedanke einer Virtual-Reality-Brille ist nicht neu, aber erst jetzt durch die aktuelle Technik überzeugend umsetzbar. Das Prinzip: Vor die Augen wird ein hochauflösendes Display positioniert, auf das der Nutzer mit vergrößernden Linsen schaut. Die so entstehende optische Verzerrung wird vom Spiel ausgeglichen. Das Bild wird in der Mitte geteilt und abgeschirmt, sodass jedes Auge ein eigenes zu sehen bekommt. Zusätzlich sind die Perspektiven leicht voneinander versetzt, um einen 3D-Effekt hervorzurufen.
VR ist also immer auch 3D VR (Nach demselben Prinzip arbeiten 3D Fernseher oder 3D Beamer in Verbindung mit 3D-Brillen). Zudem werden Sensoren genutzt, um die Bewegung des Kopfes ins Spiel zu übertragen. Bei mobilen VR-Headsets lassen sich mittlerweile sogar die Positionsdaten erfassen. Das “Positional-Tracking” getaufte System funktioniert seit der Oculus Quest auch bei autarken Headsets.
Es droht Übelkeit bei schlechter Umsetzung
Durch die Einnahme des Sichtfeldes (field of view - fov) entstehen neue Herausforderung für die Entwickler. Das Gehirn glaubt wirklich im virtuellen Raum zu sein. Alle unnatürlichen Aktionen in der Ich-Perspektive wie Rollen, Rutschen, Gleiten oder zu schnelle Bewegungen können Übelkeit verursachen. Dieses Phänomen nennt sich “Motion Sickness” und kann zusätzlich bei schlechter Performance der Anwendung auftreten.
Wenn die Bildwiederholungsrate (Framerate) zu gering ist, fehlen Bildinformationen, welche die Wahrnehmung stören. Als ideal wird ein Wert von mindestens 72 Bilder pro (72 Hz oder 72 fps) Sekunde besser noch 80, 90 oder sogar 120 Hz angesehen. Der Inhalt wird also mit einer sehr hohen Framerate, mit hoher Auflösung und aus zwei Perspektiven berechnet. Dementsprechend leistungsfähig muss das Zuspielgerät (PC, Videospielkonsole oder Handychip) sein, oder die grafische Darstellung reduziert werden.
OLED-Displays hatten zu Beginn der technologischen Entwicklung den Vorteil der kürzeren Reaktionszeiten. Die Darstellung verwischte bei schnellen Kopfbewegungen nicht. Heute sind auch LCD-Displays schnell genug und haben zudem den Vorteil eines besseren Füllfaktors. Das bedeutet: Der Fliegengittereffekt ist weniger stark wahrnehmbar, da die Grundfarben der Pixel mehr Fläche ausfüllen. Auf der Seite von OLED stehen aber noch die kräftigen Farben und die unerreichten Schwarzwerte.
Aus Kostengründen werden heute aber vermehrt LCD-Displays in modernen VR-Brillen verbaut - auch wegen immer besseren Auflösungen, die hinter den Linsen das Gezeigte noch realer erscheinen lassen.
Warum sind VR-Brillen gerade jetzt so beliebt?
2016 war das Jahr in dem Virtual Reality mit einer großen Sause die Wohnungen von Endkunden eroberte und dem Medienkonsum eine neue Dimension von Intensität, Interaktivität und Immersion eröffnete. Als Zugpferd dient die Videospielindustrie, deren dreidimensionale Welten sich wunderbar dafür eignen.
Frühere Gehversuche in virtuelle Welten sind teilweise kolossal gescheitert. Selbst so ein renommierter Videospiel-Hersteller wie Nintendo scheiterte mit dem Virtual Boy kläglich. Doch heute ist ein regelrechter Trend zu verzeichnen. Woran liegt das?
Neueste Technik machte VR erst möglich
Ausgangspunkt ist die sich rasend schnell entwickelnde Mobile-Industrie. Maßgeblich beeinflusst vom Erfolg des iPhones, haben sich Smartphones in den letzten 10 Jahren von kleinen unscheinbaren Telefonen, zu extrem effizienten Mini PCs mit großem Funktionsumfang entwickelt. Die Abstände in denen große Hardware Hersteller wie Samsung, Sony, LG, Apple oder HTC ihre Vorzeigemodelle updaten, schrumpfen jedes Jahr. Vor allem die technische Evolution von Bildschirmen und Sensoren ist ausschlaggebend für VR-Brillen. Heutzutage hat nahezu jedes Smartphone einen HD-Bildschirm und etliche Sensoren an Bord, die günstig in der Produktion und extrem klein sind.
Facebook (heute Meta) kaufte 2015 Oculus für 2 Milliarden Dollar und machte spätestens mit diesem Deal klar, dass auch große Firmen an das Potenzial von VR glauben.
Wie hat dir diese Kaufberatung gefallen?
155 Bewertungen